|
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
event-grenadier Gast
|
Verfasst am: 13.05.2007, 08:58 Titel: petschieren |
|
|
hab auch noch was gefunden:
petschieren wird mit "versiegeln", mit Petschaft versehen, interpretiert (vgl. tschechisch pecet = Siegel)
aber : petschiert
bedeutet auch blamiert, ruiniert (vgl. italienisch pece = Pech)
|
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 06.07.2007, 22:49 Titel: |
|
|
Ein >Säckel< ist ein Sackerl, Beutel.
Im Tornister ein Stoffbeutel;
Oder: >Hab ich kein Geld im Sack.....< vielleicht auch ein Geldbeutel aus Leder zum Beispiel. |
|
Nach oben |
|
 |
event-grenadier Gast
|
Verfasst am: 08.07.2007, 22:44 Titel: da bild vom tornisterinhalt |
|
|
...und so schaut ein tornisterinhalt aus..............gratuliere unserem tambour
Shot with Canon PowerShot S70 at 2007-07-08
foto dankenswerterweise gratis und kostenlos zur verfügung gestellt von robert bouchal, www.bouchal.com |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 09.07.2007, 21:52 Titel: Tornister packen |
|
|
danke für die blumen...
Übrigens den Grenadiermützenüberzug hab ich da vergessen aufzulegen.
War so unauffällig in den Tornister geschmiegt...hihi
Ich werde aber den werten Herrn Kupferstecher bei nächster Gelegenheit um eine neue Abbildung ersuchen.
Es haben sich nämlich eine Seifenbüchse, eine Tabaksdose und eine
richtige Lederpeitsche (zum Montur ausklopfen) dazugesellt.
Eventuell noch eine 2te Gattie, man wirds nicht glauben,
aber der Tornister ist noch immer lätschert...? |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 12.08.2007, 00:27 Titel: |
|
|
Hallo Konstantin!
Ich werde versuchen, deine Fragen kurz gehalten zu beantworten.
1. "1 Stück Kreide mit Kleien"
Die Kleie ist die Hülle von Getreidekörnern.
Die Kleie in einem kleinen Leinenbeutel 15 MInuten in lauwarmen Wasser aufgelöst, ergibt eine Laugenartige Brühe, welche zum reinigen verwendet werden kann.
2. "1 Stück weiße Farbe"
Ich weiss nicht woher diese Farbe stammt, aber anscheinend aus dem Bergbau. Erklärt sich aus der Verarbeitung. >Man zerstösst die Farbe, löst sie in Wasser auf und schöpft eventuelle obenschwimmende Erdteile mit einem Schwamm ab.''
3. Die Putzhölzer stell ich mir so wie hölzerne zugespitzte Mundspatel (die Mman beim Arzt in den Mund gesteckt bekommt, wenn man >A< sagen muss, vor.
4. Ein Ahlspitz ist ein Werkzeug um Löcher in Leder zu machen, damit man dieses auch nähen kann. Der Griff ist ca. 7 - 10 cm gross, ist aus Holz und meist Birnenförmig. An der schmalen Seite ist eine Endhülse aus Blech oder Messing, wo eine Metallspitze, meist 1 - 2mm dick und ebensolang wie der Griff heraussteht.
5. Der Halsstreifen ist die Halsbinde. Richtig, wir ziehen diesen Stoff über unser Lederhalsband.
6. Auch richtig. Die Knopfgabel verwendet man, damit beim polieren das Messing nicht auf den Stoff abfärbt.
7. Der tuchene Exerzierpfropf steckt glaube ich im Lauf.
Und der Kugelzieher gehört zum Musketen Werkzeug. Wird auf das schmale Ende des Ladstocks geschraubt. Sieht wie ein Korkenzieher aus. |
|
Nach oben |
|
 |
Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
|
Verfasst am: 12.08.2007, 07:13 Titel: |
|
|
nochmals zum thema petschaft.
es wird ja immer von der abschaffung der pruegelstraffe gesprochen.
doch lassen einzelne hinweise darauf deuten, dass sehr wohl noch geschlagen wurde.
somit ist reinis meinung, das petschierstoeckl sei um zu schlagen, doch unterstuetzt.
geschlagen wurde vom korporal vor des hauptmannes haus.
gefreite, bei der infanterie wurden nicht in der oeffentlichkeit geschlagen.
zeitliche genau abgrenzungen kann ich leider derzeit nicht liefern. |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 12.08.2007, 23:11 Titel: |
|
|
Ich glaube das heisst Krätzer?
Die Krätze haben grindige Franzmänner. |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 12.08.2007, 23:35 Titel: Militärgerichtsbarkeit |
|
|
Ich wollte das Thema eigentlich schon abhaken...
Und belassen wir es dabei.
Es wird schon das Petschaft gemeint sein.
Hab erst im TV eine Doku über die Germanen gesehen, da hatten sie einen kleinen Gehstock, der am dicken Griffende eben ein Monogramm, das man zum versiegeln nehmen konnte eingraviert.
Aber zur Militärgerichtsbarkeit sei noch gesagt:
Text aus: Führer durch die Abteilung Österreichische Strafrechtspflege 16. - 19. Jhdt. Seite 92.
Bei den Leibesstrafen kamen das Reiten auf dem hölzernen Esel (ein hochkant gestellter Holzbalken) für Infanteristen, und Artilleristen auf dem Geschützrohr in Betracht. Oft wurden Steine als Ballast an die Beine gehängt.
Das Spießruthenlaufen war eine Leibesstrafe der Militärjustiz die bis in die Mitte des 19. Jhdts in der Österreichischen Armee zur Anwendung kam.
Die Militärjustiz behielt die strengen Strafen der Theresianer noch länger
bei als die zivile Justiz. Sie wurden erst allmählich durch einzelne Erlässe aufgehoben,...bis 1917. |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 03.09.2007, 21:11 Titel: Petschaft |
|
|
Der Besuch in Solferino hat mich überzeugt.
Da ja eine Menge Petschaften am Schlachtferld gefunden wurde...
hatte der Soldat auch eins bei sich.
Hier steht sogar, daß ein (aus dem lateinischen, also römischer ?) Soldat damit, also der Petschaft den Proviant bestätigt hat.
weiters steht:
....ein Zeichen von Unterthan und Redlichkeit...usw.
http://mdz10.bib-bvb.de/~zedler/zedler2007/index.html
uv andere Themen auch.
Zuletzt bearbeitet von regiments-tambour am 04.09.2007, 13:29, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 04.09.2007, 13:28 Titel: schuhputz |
|
|
Also von Schuhputz müsstest eigentlich schon was verstehen......?
Anstreichbürste für die Schuhpaste zum Auftragen, Glanzbürste, na für was wohl.....zum glänzen! |
|
Nach oben |
|
 |
Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
|
|
Nach oben |
|
 |
Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
|
Verfasst am: 18.04.2008, 13:55 Titel: |
|
|
also jetzt hab ich es gefunden. hat zwar immerhin bald ein 1 jahr gedauert, aber das macht es ja so spannend .
daß das petschierstöckl die petschaft ist, ist ja mittlerweile eindeutig belegt.
aber warum ein soldat ein "Petschierstöckl fürs Kriegsrecht" braucht, das steht auf Seite 13 im 1. Theil des Dienstreglements.
Dort steht:
Zitat: |
Im Kriegsrecht hat er sich mit deinem Petschafte zu versehen; dort muss er den Eid eines gerechten und verschwiegenen Mitrichters schwören, alles wohl anhören, und wenn er mit Aufklärung nöthig hat, sich um dieselbe mit Ehrerbiethung und Bescheidenheit an den Präses wenden, der ihm solche durch den Autitor erheilen wird.
WEnn nun alles vorgetragen worden, werden sämmtliche Beysitzer abtreten gemacht, um unter sich das Verbrechen und das vom Auditor hierüber in Antrag gebrachte Urtheil nach den erhobenen Beweisen, Aussagen und Umständen mit dem Gesetze zu vergleichen, es mit dem Cameraden zu überlegen, sofort dem Präses und Auditor ihre Meinung in ausdrücklichen und keinesweges zweydeutigen Worten vorzutragen, solche zu unterfertigen, und das Peschaft beyzudrücken.
|
Es ist also nicht die Petschaft, die den Verurtheilten sein Urtheil unterzeichnen lässt, sondern wäre ein Soldat oder Charge in einem Verfahren nach dem Kriegsrecht ein Beisitzer oder man könnte es auch heute als Laienrichter oder Schöffe bezeichen, so hat dieser mit dem Petschaft zu zeichnen. Deswegen in der Liste "Petschierstöckl fürs Kriegsrecht" |
|
Nach oben |
|
 |
Ciki Gast
|
|
Nach oben |
|
 |
Andreas_P Administrator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 06.09.2007 Beiträge: 292 Wohnort: Hinterbrühl
|
Verfasst am: 17.05.2011, 12:07 Titel: |
|
|
Ich hätte ein paar Fragen dazu:
Wo versorgte man die Pelerine? Auch im Tornister?
Was ist Ein Flascherl mit Trippel? Klingt fast wie eine Krankheit
Wofür ein Korkstoppel? (letzter Punkt; Säckerl Nr.5)
Wo wurden die Feuersteine versorgt?
Noch etwas:
Ein Kugelzieher sieht aus sieht nich aus wie ein Krätzer. Sieht eher so aus wie ein Drillbohrkopf. Dieser wurde auf den Ladestock geschraubt und dann damit die Kugel angebohrt. Somit konnte sie problemlos rausgenommen werden. |
|
Nach oben |
|
 |
regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 17.05.2011, 12:27 Titel: |
|
|
Die Pelerine!? Keine Ahnung. Hab dieses Teil noch in keiner Vorschrift oder Abbildung gesehen. Ich glaub die hatten wir garnicht.....
Der Trippel ist jenes Polierpulver, welches man mit Alkohol und ein wenig Seifenflocken vermischt und dann damit die messing- und Eisenteile des Gewehres putzt. Eine Feder in das Fläschchen eintauchen und dann die zu reinigenden Teile einstreichen, polieren....
In Ermangelung des Trippels kann man Ziegelmehl verwenden.
Der Korkstoppel dient dazu, die Knöpfe mit nasser Kreide zu polieren.
Die Feuersteine. Vermutlich in der Patronentasche, damit man sie schnell bei der Hand hat. |
|
Nach oben |
|
 |
|