k.k. Infanterieregiment Nr. 3 Erzherzog Carl

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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 03.12.2007, 00:03 Titel: Wörtersammlung |
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Hallo Leute!
Aufgrund eines Gespräches mit Marcus, der meinte, so ein Nachschlagewerk für schwierige Wörter wäre doch eine "bärige" Sache, möchte ich sogleich damit beginnen.
Es ist nämlich auch ein langer Wunsch von mir, einmal ein Handbuch der Napoleonik zu besitzen. Die Sammlung der Worte ist dabei wohl immer die mühsamste Aufgabe. Aber wofür hat man eine Forengemeinschaft.
Deswegen:
Schreibt Worte hier rein und erklärt Sie gleich bzw. stellt Fragen, wenn euch ein Wort unterkommt, für welches ihr gerne eine Erklärung hättet.
Erfinden muss man ja nicht wirklich immer alles neu, deswegen ist auch niemand böse, wenn der Wortlaut große Ähnlichkeiten mit Wikipedia hat. Aber schreibt das aus Copyrightgründen immer dazu.
In diesem Sinne: Fröhliches Sammeln. |
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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 03.12.2007, 00:20 Titel: |
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Ich mach gleich einmal den Anfang:
Fourage, fouragieren, furagieren: Eigentlich das beschaffen von Frischfutter für Pferde wird es auch gerne grundsätzlich als Lebensmittelbeschaffung oder Verpflegung verwendet.
deployieren: Entfalten, zb von Kolonne in Linie entfalten.
Ronde, die: Begriff für ein eine Patrouille bzw. Wachgang
Redoute: Schanze für Artillerie, die oft mit Brustwehr abgesichert und nach allen Seiten zu verteidigen war.
Detachment, detachieren: Einen Truppenteil für besondere Aufgaben von der Haupttruppe abstellen. Heute würde man Sonderkommando sagen.
retirieren: Das heißt nichts anderes als sich zuürckzuziehen, zB aus Gefecht, Schlacht oder überhaupt von einer Front
Avantgarde: Die Vorhut einer Truppe oder Armee, also die vordersten Truppenteile.
Gros: Die Hauptmacht, die nach der Vorhut kam.
Arrièregarde: Die Nachhut einer Armee, der die rückwärtige Sicherung
oblag
Zuletzt bearbeitet von Haraldzzz am 03.12.2007, 00:26, insgesamt einmal bearbeitet |
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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 03.12.2007, 00:23 Titel: |
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DEBORDIEREN
Zitat: |
Zitat:
Die Bedeutung von „debordieren“ hat tatsächlich mit „Verlängerung“ aber auch mit „überfluten“ zu tun.
Das Wort kommt vom französischen „deborder“ was so viel bedeutetet wie „über die Ufer treten“. Dieses Bild einer Wellenbewegung wurde auf das militärische Manöver der „Debordierung“ übertragen.
Sei es nun, daß man von hinten kommend sich in einer Art Wellenbewegung an der eigenen Front vorbeibewegt und sich seitlich einreiht und diese dadurch verlängert, oder daß man in einer Wellenbewegung die Front des Feindes umgeht und umfaßt.
„Debordierung“ ist also nicht die „Verlängerung“ der eigenen Front, sondern das Manöver, welches dazu führt. Die Verlängerung der Front ist das Resultat der fertig abgeschlossenen Debordierung.
Ist das debordieren abgeschlossen, so hat man eine Verlängerung der Front erzeugt. |
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Autherith Rekrut
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 12.07.2007 Beiträge: 21
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Verfasst am: 09.12.2007, 18:42 Titel: |
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Hi Harald!
Super. Ich setzt gleich noch ein paar nach. Hab mir ja die Wagenburg angesehen. Da steht vom Feind "Napoleon" doch tatsächlich seine Krönungskutsche drin. Und auch von seinem Söhnchen sind zwei Wagen drin. Da bin ich auch mit Begriffen gelich wieder konfrontiert worden.
Kannst Du die mit Deiner Liste irgendwie kombinieren? Und mit dem Format zu Deinem passend krieg ich auch nicht hin!??
Bitte nimm Begriffe von mir raus, die nach Deinem Dafürhalten eh jeder kennt oder nicht in die Napoleonic passen. Bei den Fuhrwerken der damaligen Zeit hab ich mir halt gedacht, ist es recht fein, wenn man so was schon mal gehört oder gelesen hat. So manch ein Ausdruck findet sich ja heute noch bei den Fahrzeugen.
die besten Grüße aus Tirol
Marcus
Berline viersitziger Stadtwagen
Coupe zweisitziger Stadtwagen
Dormeuse Reisewagen mit Bett u. Toilette
Equipage bezeichnet die Ausstattung und Aufmachung eines Gespannes (Kutsche) als Ganzes
Kalesche ursprünglich ein mit einem einzelnen Pferd bespannter vierrädriger Reisewagen mit vier Sitzen bezeichnet; später wurden Kaleschen auch zwei- und vierspännig gefahren;
[Nach Krünitz ist eine Kalesche "ein leichter offener Wagen, der an statt eines gewöhnlichen Chaise=Kastens einen offenen Kasten auf dem Gestelle hat, worin noch gemeiniglich ein geflochtener Korb eingesetzt ist. Sie unterscheidet sich von einem gemeinen Wagen dadurch, dass sie zierlicher und bequemer mit ordentlichen Sitzen gebauet, auch angestrichen ist." Außerdem zeichnet eine Kalesche sich durch ein Klappverdeck aus - dieses wiederum inspirierte die Modeschöpfer, auch eine bestimmte Sorte Hut mit klappbarer Krempe als Calèche zu bezeichnen.]
Lakai Diener in Livree
Landauer eine viersitzige und vierrädrige Kutsche mit einem meist in der Mitte geteilten, klappbaren Verdeck. Es handelt sich um eine sog. „konvertible“ Kutsche, d.h. sie lässt sich von einem offenen in einen vollständig geschlossenen Wagen umwandeln. Der Verdecktyp ist mindestens seit dem 17. Jahrhundert bildlich belegt. Durch die Verbindung mit der im oder vor dem 17. Jahrhundert mutmaßlich in Frankreich entwickelten Federung der halboffenen Berline wurde der Landauer im 18. und 19. Jahrhundert in allen europäischen Ländern zum bevorzugten Reisewagen und Statussymbol der begüterten Kreise. Vom Landauer abgeleitet ist die Bauform des Landaulet, bei dem nur die hintere Hälfte des Verdecks zu öffnen ist.
(Leib-)Landaulet (oder Landaulett) bezeichnet eine spezielle Bauform einer Kutsche. Abgeleitet vom Landauer (=Kutschen, die sich geschlossen oder offen fahren ließen), lassen sich Landaulets halb öffnen;
Livree uniformähnlicher Tressenrock; Bedientenkleidung
Petschaft tschech. "Siegel", mit Handgriff versehenes Siegel (Wappen, Namenszug) zum Abdruck in Wachs oder Siegellack
Phaeton eine Herrenkutsche, also eine meistens kleine, zweiachsige Kutsche, die nicht von einem Bediensteten, sondern vom Herrn oder der Dame selbst gefahren wurde. Der Bedienstete sass auf der hinteren (je nach Typ einplätzigen) Bank. Eine ausschliesslich für Bedienstete gedachte Bank erkennt man am Fehlen jeglicher Lehne.
Waltrappe Pferdedecke |
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Autherith Rekrut
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 12.07.2007 Beiträge: 21
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Verfasst am: 09.12.2007, 18:44 Titel: |
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Hi Harald! Nochmals ich.
marode (frz.) müde, erschöpft
Marodeur [-döhr] plündernder Nachzügler eines Heeres |
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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 13.04.2008, 23:01 Titel: |
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Allignement = die Ausrichtung, Flucht (-linie)
Avertissement = Ankündigung, Vorwarnung, Hinweis, nichts anderes als zB "Man wird mit ganzer Front marschieren"
en échiquier = Schachbrettartig, zum Beispiel beim Manöver mit mehreren Einheiten:
a b a b a b a b
Es rücken immer die A und immer die B gleichzeitg vor/zurück
Zuletzt bearbeitet von Haraldzzz am 13.04.2008, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 13.04.2008, 23:09 Titel: |
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Hier die Grundbegriffe für die Formation
In der Linie - die Glieder: Soldaten die zum Beispiel in einer Formation
stehen.
1. Glied: aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
2. Glied: bbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbb
3. Glied: cccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc
Als Rotte werden hier die Soldaten hintereinander bezeichnet, also a,b,c
Eine Rotte:
a
b
c
In der Kolonne wird nun die Rotte zur Reihe:
a=1. Reihe, b=2. Reihe, c=3. reihe
abc
abc
abc
abc
abc
Mit Rotte ist nun der Soldat nebeneinander gemeint, also:
1. Rotte=abc
2.Rotte= abc
3. Rotte=abc
usw.
Die Blinde Rotte besteht, wenn zB ein Mann fehlt
abc
abc
abc
abc
a c
hier fehlt b, deswegen wird die Lücke in die Mitte und nicht an den Rand gehalten.
Vereinfacht gesagt, um es sich besser zu merken, ist die Rotte immer die kürzere Seite einer Formation, wenn die Formation kein Quadrat bildet. |
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Haraldzzz Corporal
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 304
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Verfasst am: 18.04.2008, 14:53 Titel: |
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SCHNARRPOSTEN, m.: das pikett stellt zu seiner unmittelkaren sicherung den schnarrposten aus. feldd. 66, vergl. schnarchpost.
SCHNARCHPOST, f. im felde eine schildwache, die ein auf einem detachierten posten stehender officier rückwärts ausstellt, um ihn bei unerwarteter annäherung eines generals du jour u. ähnl. zu avertieren; oder eine schildwache, die im kriege nachts ausgestellt wird, um das vorhaben des feindes zu beobachten, und die sich gewöhnlich auf den bauch legt, um unbemerkt zu bleiben. EGGERS kriegslex. 2, 829. JACOBSSON 4, 15a. |
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regiments-tambour Corporal

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.12.2006 Beiträge: 350 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 28.09.2008, 10:37 Titel: Fremdwörter |
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Reduktion = Umwandlung
Kapitulationszeit = Dienstpflicht
Protektion = Fürsprache
Bramarpassieren = Prahlen, Angeben;
Suspendierung = Aufhebung
Absens eruiert = Abwesenheit festgestellt
o fata = Verhängnis
forcieren = Erzwingen
Defilee = Hohlweg
rallieren = Sammeln
dependiert = gleichgerichtet
Fatiguen = Mühseligkeiten
Non plus ultra = Höchstmaß
Pläne = ebener Platz
Queue = an der Spitze
sper = trocken
Regalien = Einkünfte
Quelle: Innviertler Volksbücher Nr 4 und 5, Aus der Franzosenzeit 1809 – 1816, Aufzeichnungen eines österreichischen Soldaten. |
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Lachnit Administrator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 07.06.2008 Beiträge: 715 Wohnort: Wien 22 - Essling
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Verfasst am: 08.03.2009, 14:16 Titel: Wörtersammlung |
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Hallo zusammen - hier ein kleiner Beitrag:
Pivot: Flügelmann (frz. = Angelpunkt)
Tète: Ausgangspunkt, milit. an der Spitze zB einer Kolonne
(Danke Fritz) _________________ viribus unitis IR3
Zuletzt bearbeitet von Lachnit am 02.01.2010, 19:08, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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fritz58 Grenadier

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 01.07.2009 Beiträge: 68 Wohnort: Aurolzmünster in OÖ
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Verfasst am: 02.01.2010, 16:02 Titel: |
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Lieber Wolfgang!
Tete: heißt übersetzt Kopf und meint militärisch die Spitz z.B. einer
Kolonne
Dueue: kenn ich nicht dafür aber Queue und damit ist der Schwanz
gemeint, also sowohl ein (Haar)Zopf als auch die Kolonnen-
schlange. |
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